Pervez Mody – die Fünfte mit Musik von Skrjabin erschienen

Der indische Pianist Pervez Mody setzt seine Gesamteinspielung der Klaviermusik Alexander Skrjabins (1872-1915) fort

Booklet ThorofonDie meisten Komponisten waren auch gute Pianisten, und einige von ihnen waren sogar regelrechte Klaviervirtuosen, man denke nur an Mozart, Beethoven, Chopin oder Rachmaninow. Manche dieser Klavier-Komponisten haben fast ausschließlich für ihr Instrument komponiert. Der bekannteste Fall ist natürlich Frederic Chopin, der nie eine Oper, eine Symphonie oder auch nur ein Kammermusikwerk ohne Klavier geschrieben hat.

Der härteste Fall eines fast puren Klavierkomponisten nach Chopin dürfte der Russe Alexander Skrjabin sein. Der hat zwar drei Symphonien und zwei symphonische Fantasien für Orchester geschrieben, aber ansonsten dominiert in seinem Schaffen fast ausschließlich das Klavier. Neben Chopin und vielleicht noch Robert Schumann ist Skrjabin das Beispiel eines Komponisten, der fast ausschließlich für das Klavier und vom Klavier aus dachte. Das hat sich in hunderten von Klavierwerken niedergeschlagen, in Préludes, Scherzos, Etüden und insgesamt 10 Sonaten, die ihren Ausgangspunkt bei Chopin nehmen, aber nach und nach in harmonisch und ausdrucksmäßig neue und unbekannte Räume vorstoßen.

 

Die Sonate Nr. 5 op. 53, mit der Pervez Mody seine CD beginnt, ist Skrjabins meist aufgenommene Sonate und markiert im Werk des Komponisten den Übergang von der spätromantischen Tonalität zur Atonalität. Aus fünf ineinander übergehenden Themen aufgebaut, hochvirtuos mit seinen vollgriffigen Akkorden, aber auch zart und sehnsuchtsvoll in seinen lyrischen Passagen, stellt das Werk an den Interpreten höchste Anforderungen in puncto Technik und Musikalität. Ganz anders, tonaler, traditioneller und deutlich an Rachmaninow erinnernd, mit dem zusammen Skrjabin ja am Moskauer Konservatorium studiert hat, sind die 12 Etüden op. 8; insbesondere die martialische Nr. 12 mit ihren gehämmerten Oktaven ist als Zugabe-Hit von Pianisten wie Vladimir Horowitz und Evgeny Kissin bekannt geworden.
Auch die auf dieser CD enthaltenen Préludes und die beiden Impromptus op. 12 sind noch weitgehend konventionelle, in der musikalischen Sprache Chopins verfaßten Werke, während die beiden Danses op. 73 bis an die Grenzen der Tonalität gehen und die Tonsprache von Rachmaninow, aber auch von Debussy und Ravel weit hinter sich lassen.
Die Fantasie in h-Moll op. 28 ist im Jahr 1900 entstanden, als Skrjabin Klavierprofessor am Moskauer Konservatorium war. Das hochvirtuose, dem Schluss zu ganz schön bombastische Stück ist in Sonatensatzform komponiert und stellt vielleicht den Kopfsatz einer nie vollendeten Sonate dar.

Pervez Mody ist ein in Deutschland lebender Konzertpianist. Mody kommt ursprünglich aus Indien und da wieder aus Mumbai (früher Bombay), hat in Moskau und Karlsruhe studiert und konzertiert und unterrichtet heute auf der ganzen Welt. Der Künstler ist einer der bekanntesten Interpreten der Klavierwerke von Alexander Skrjabin, die er in einem langjährigen Projekt komplett auf CD aufnimmt.

Dieses ist die 5. Einspielung zum gesamten Klavierwerk Skrjabins „Pervez Mody plays Scriabin“.

Die vorhergehenden CDs sind unter folgenden Best.-Nummern erschienen:
CTH2570/2  (Vol.1) Sonate Nr. 4 – Präludien op. 11 etc. incl. Bonus-CD Sound Fantasies
CTH2579  (Vol.2) Sonate Nr. 1 + 9 – 10 Mazurken Op.3
CTH2590  (Vol.3) Sonaten Nr. 2 + 7 – Präludien – Nocturnes – Poèmes – Etüden u.a.
CTH2612  (Vol.4) Sonate Nr.3 + 10 – Préludes op.22 + 13 – Impromptus op.14 – Poèmes op.63 + 69

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Quelle: Bella Musica Edition GmbH

 

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