Schlagwort-Archive: russische Oper

Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“ am Kasseler Staatstheater – zeitlos, filmisch, fulminant

Kassel. Hierzulande wurde es seit langem zum guten Geschmack, Opernwerke in ihrer Originalsprache mit deutschen Übertiteln zu geben. Das Kasseler Staatstheater schwimmt gegen den Strom und präsentiert dem Publikum die Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitrij Schostakowitsch (uraufgeführt 1934) in deutscher Sprache. Am 29. Oktober 2011 hat die deutsche Fassung nach der Übersetzung von Siegfried Schoenbohm in Kassel ihre Premiere gefeiert. Mit großem Erfolg.

Der Regisseur Michael Schulz ließ die Akteure in einem hellweißen, zum Publikum hin offenen Raum (Kasten) auftreten, mit Türen seitlich und hinten und einer runden Öffnung in der Decke. Die Requisite wurden sehr sparsam gehalten: eine Holzbadewanne, einige Birkensetzlinge, eine Tür, die je nach Szene die Raumtrennung markierte und von den Sängern angeschleppt wurde. Sonst gab es kaum weitere Gegenstände auf der Bühne (Dirk Becker). Karg und kalt, beinah futuristisch anmutend und dennoch überzeugend. Weiterlesen

Uraufführung der Oper „Hundeherz“ von Alexander Raskatov

Amsterdam. Am 7. Juni 2010 kommt es in Amsterdam zur Uraufführung der Oper „Hundeherz“ des Komponisten Alexander Raskatov. Dem Libretto der Oper liegt die berühmte gleichnamige Erzählung  von Michail Bulgakow zugrunde. Der Chor der Niederländischen Oper und die Radio Kamer Filharmonie Hilversum unter der Leitung von Martyn Brabbins werden die Oper in russischer Sprache auf die Bühne bringen.

Moskau – Winter 1924/25: Der Chirurg Professor Filipp Filippowitsch Preobraschenski, der sich auf Verjüngungsoperationen spezialisiert hat, und sein Assistent Doktor Iwan Arnoldowitsch Bormental implantieren dem streunenden Hund Scharik in einem Experiment die Hirnanhangdrüse und Hoden eines kürzlich verstorbenen Kleinkriminellen und Alkoholikers. Weiterlesen

Schostakowitschs „Lady Macbeth“ an der Wiener Staatsoper in Urfassung zu sehen

Wien, 24. Oktober. Die in der Sowjetunion seiner Zeit sehr umstrittene Urfassung der Oper „Lady Macbeth von Msenks“ von Dmitrij Schostakowitsch kam am 23. Oktober 2009 erfolgreich zur Aufführung an der Wiener Staatsoper. Die musikalische Leitung hatte Ingo Metzmacher inne, die Regie führte Matthias Hartmann. Die Oper entstand 1930 nach der gleichnamigen Vorlage von Nikolaj Leskov. Die Uraufführung der Oper fand 1934 statt. Das Werk stieß zunächst auf positive Resonanz in Russland und fand sogar große Beachtung im Ausland. Am 28. Januar 1936 erschien jedoch in der Zeitung „Prawda“ ein pamphletartiger Artikel, Weiterlesen

Russlands renommiertestes Theaterfestival „Goldene Maske“ gestartet

St. Petersburg, 17. September. Einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur ITAR-TASS zufolge hat gestern, am 16. September 2009, das in Russland wohl bekannteste Theaterfestival „Goldene Maske“ begonnen.  Im Rahmen des Festivals sollen die besten in den letzten fünf Jahren geschaffenen Theaterproduktionen zur Aufführung gelangen. Darunter sind jedoch nicht ausschließlich Werke, die unter der Leitung von bereits etablierten Regisseuren entstanden sind, sondern auch viele, an denen junge bzw. weniger bekannte Theaterregisseure und Schauspieler teilnehmen. Weiterlesen

Der Zar sieht alles! – Oder wie die Zarenbraut am Osnabrücker Theater zur Präsidentenbraut wurde…

Premiere Die Zarenbraut Theater OsnabrückLiebe, Wahnsinn und Tod stehen in der Oper oft eng beieinander. So auch in der Oper Die Zarenbraut von Rimskij-Korsakow, die am Samstag, dem 13. Juni 2009, eine erfolgreiche Premiere am Osnabrücker Theater am Domhof feierte.

Diesmal ist es Marfa, die Verlobte Nikolai Lykows, die ihrer Hochzeit entgegenfiebert, sich freut und nichts von ihrem tragischen Schicksal ahnt. Als Tochter eines Kaufmanns, bekannt für ihre Schönheit, wird sie auch vom Chef der Opritschnikis (der Schlägertruppe des Zaren Iwan des Schrecklichen), von Grigorij Grjasnoj (russ: der Dreckige) inbrünstig begehrt. Und so versucht er, Marfa an sich zu binden: Weiterlesen

Regisseur Boris Pokrowskij ist tot

Moskau, 6 Juni. Der russische Theaterregisseur Boris Pokrowskij ist gestern in Moskau im Alter von 98 Jahren verstorben, berichtete die russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS. Pokrowskij wurde in Russland sowie im Ausland vor allem durch seine legendären Regiearbeiten im Bolschoj Theater bekannt – wie z.B. zu Tschaikowskijs Opern „Eugen Onegin“ und „Pique Dame“. Er bekam daraufhin zahlreiche Regieaufträge von renommierten Theaterhäusern aus der ganzen Welt. Weiterlesen

Hermann aus Wien rettet „Pique Dame“ in Berlin

pique_dame_sehr_kleinWer das Glück hatte, am 8. Mai 2009 der Aufführung der Pique Dame von Peter Tschaikowski in der Komischen Oper Berlin beizuwohnen, war von einer äußerst komischen Darbietung des Hauses sehr überrascht. Seit geraumer Zeit hätte nämlich Robert Künzli, der in den früheren Vorstellungen den Part des Protagonisten Hermann ausführte, Probleme mit seiner Stimme. Deshalb bemühte sich die Theaterleitung rechtzeitig um einen adäquaten Ersatz. Das Problem war schon sehr bald vom Tisch, die Proben mit dem neuen Sänger reibungslos verlaufen, und so schien einer Erfolg-versprechenden Vorstellung nichts im Wege zu stehen – bis auf den Tag der Vorstellung. Weiterlesen

Theater Osnabrück inszeniert „Die Zarenbraut“ von Rimskij-Korsakow

rimsky-korsakow-kleinOsnabrück. Am 13. Juni um 19.30 Uhr findet die Premiere der Oper Die Zarenbraut von Nikolaj Rimskij-Korssakow im Osnabrücker Theater am Domhof statt.

Im Mittelpunkt dieses in Westeuropa selten gespielten Meisterwerkes des russischen Komponisten Rimskij-Korssakow stehen zwei Frauen: Marfa, die der Zar zu seiner Gemahlin auserwählt hat, und Ljubascha, die entführte, entehrte und schließlich abgelegte Geliebte des Bojaren Grjasnoi. Oberflächlich betrachtet Gegenspielerinnen, werden beide Opfer selbstherrlicher patriarchalischer Machtstrukturen. Die schöne Marfa liebt Lykow. Doch weder ihr Vater noch ihr Verlobter vermögen es, sich dem Willen des Zaren zu widersetzen. Weiterlesen

Borodins FÜRST IGOR noch im Aalto-Theater zu sehen

Bereits am 31. Januar fand  im Aalto-Theater die Premiere von Fürst Igor statt. Für die Umsetzung dieses selten gezeigten Werkes wurde als Regisseur Andrejs Žagars verpflichtet, Intendant der lettischen Nationaloper Riga, der sich und sein Team mit dieser Arbeit am Aalto-Theater vorstellte. Die musikalische Leitung übernahm der Erste Kapellmeister des Aalto-Theaters, Noam Zur. Fürst Igor, populär u.a. durch die Polowetzer Tänze, ist Alexander Borodins unvollendet gebliebenes Hauptwerk und wurde in einer Bearbeitung von Nikolai Rimskij-Korssakov und Alexander Glazunov 1890 an der St. Petersburger Hofoper uraufgeführt. Weiterlesen

Theater Bielefeld inszeniert „Ruslan und Ludmila“

Konzertbesucher im deutschsprachigen Raum werden sich schon häufiger gefragt haben, welche Geschichte denn nach einer solch schmissigen Ouvertüre folgen könnte, wie diejenige zu Glinkas Ruslan und Ludmila sie darstellt. Denn die dazugehörige Oper ist in Deutschland selten genug zu sehen, dabei hat sie alle Qualitäten eines Repertoirehits: Die phantasievolle Märchenhandlung geht auf Russlands berühmten Dichter Alexander S. Puschkin zurück und handelt von der Entführung der schönen Ludmila durch den finsteren Zauberzwerg Tschernomor. Um sie zu retten, macht sich nicht nur ihr Bräutigam Ruslan auf den Weg, auch seine beiden abgewiesenen Mitbewerber um ihre Gunst, Ratmir und Farlaf, galoppieren aus den schützenden Mauern Kiews hinein in ein Abenteuer, das für jeden von ihnen eine harte Prüfung bedeutet. Als Preis winkt demjenigen die Hand Ludmilas, der sie unversehrt zurückbringt. Weiterlesen