Kassel. Hierzulande wurde es seit langem zum guten Geschmack, Opernwerke in ihrer Originalsprache mit deutschen Übertiteln zu geben. Das Kasseler Staatstheater schwimmt gegen den Strom und präsentiert dem Publikum die Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitrij Schostakowitsch (uraufgeführt 1934) in deutscher Sprache. Am 29. Oktober 2011 hat die deutsche Fassung nach der Übersetzung von Siegfried Schoenbohm in Kassel ihre Premiere gefeiert. Mit großem Erfolg.
Der Regisseur Michael Schulz ließ die Akteure in einem hellweißen, zum Publikum hin offenen Raum (Kasten) auftreten, mit Türen seitlich und hinten und einer runden Öffnung in der Decke. Die Requisite wurden sehr sparsam gehalten: eine Holzbadewanne, einige Birkensetzlinge, eine Tür, die je nach Szene die Raumtrennung markierte und von den Sängern angeschleppt wurde. Sonst gab es kaum weitere Gegenstände auf der Bühne (Dirk Becker). Karg und kalt, beinah futuristisch anmutend und dennoch überzeugend. Weiterlesen